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Zyklusassoziierten hormonellen Schwankungen spielen eine Rolle bei periovulatorisch verstärkter Anfallshäufigkeit
Epilepsie und Hormone/Einfluss der Periode
Manchen Frauen mit Epilepsie fällt auf, dass die Häufigkeit der Anfälle mit ihrer Periode zusammenhängt. Meist gilt dies für einige Tage vor Eintritt der Regelblutung und die ersten Tage der Periode selbst. Man weiss bis heute noch nicht ganz genau, woran dies liegt; neben Einflüssen der weiblichen Geschlechtshormone werden Flüssigkeits-verschiebungen im Körper verantwortlich gemacht.
Kein Einfluss der Antibabypille auf Anfälle
Die Antibabypille hat bei Frauen mit einer Epilepsie keinen Einfluss auf Häufigkeit und Schwere epileptischer Anfälle. Von daher besteht keinerlei Grund für eine besondere Sorge. Allerdings kann die Ein- nahme der Antibabypille zu einem Abfall des Wirkspiegels (und damit auch einem Nachlassen der Wirkung) von dem neuen Antiepi- leptikum Lamotrigin (möglicherweise auch von anderen neuen Wirkstoffen) führen.
Einfluss von Antiepileptika auf die Antibabypille
Die meisten Antibabypillen sind heute so genannte Minipillen, die im Vergleich zu früher üblichen Präparaten eine niedrigere Dosis des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen (in der Regel 0,030 bis 0,035 Milligramm) enthalten. Dies hat zwar zu einer deutlich verbes- serten Verträglichkeit geführt, kann aber für Frauen mit einer Epi- lepsie bei Einnahme mancher Antiepileptika zum Problem werden, weil die Minipillen dann nicht mehr ausreichend sicher wirken.
Wenn mindestens 75 % aller Anfälle einer Frau in der Zeit von 4 Tagen vor Beginn der Periodenblutung bis 10 Tagen danach auftreten, spricht man von einer sogenannten katamenialen Epilepsie. Dabei kann der Zusammenhang der Anfälle mit der periode unterschiedlicher Art sein:
Die Zahl der Anfälle nimmt an den Tagen vor Eintritt der Regelblutung, während der Periode und an den ersten Tagen danach zu, die Zahl der Anfälle nimmt in der Mitte des Zykluses meist an Tagen unmittelbar vor dem Eisprung zu,die Zahl der Anfälle nimmt zwischen der Mitte des Zyklus und den ersten Tagen des Zyklus zu.Man weiß bis heute nicht genau, woran diese Bindung von Anfällen an die Periode liegt; neben Einflüssen der verschiedenen Geschlechtshormone mit einer Anfallsbegünstigung durch Östrogene und verbesserten Anfallskontrolle durch Gestagene werden Flüssigkeitsverschiebungen im Körper und dadurch bedingt anfallende Blutspiegel der Antiepileptika verantwortlich gemacht. Behandlungsversuche bestehen in der vorübergehenden Gabe von Hormonen in erster Linie in der ebenfalls vorübergehenden Einnahme von Clobazam (Handelsnahme in Deutschland und Östereich Frisium, in der Schweiz Urbanyl). In jedem Fall sollten Frauen, denen eine Häufung ihrer Anfälle zu bestimmten Zeiten der Periode auffällt, dies mit ihrem behandelnden Neurologen besprechen. Außerdem ist zu bedenken, dass die hormonellen Veränderungen durch die Regel an den Knochen zu einer Abnahme des Gehalts an Mineralstoffen (Osteopenie) und der Knochenmasse Osteoporose) führen können, was bei häufigen Anfällen auch das Risiko von Knochenbrüchen erhöhtProgesteron wirkt anfallshemmend
Epilepsie und Progesteron
Bei Frauen mit Epilepsie können hormonelle Einflüsse eine Rolle spielen. Wenn sich Anfälle trotz antiepileptischer Medikation jeweils vor der Monatsblutung verstärken (prämenstruelle Anfallshäufung), wirkt Progesteron anfallshemmend. Bei bestimmten Epilepsie-Erkrankungen schwankt die Anfallshäufigkeit im Menstruationszyklus (katameniale Anfälle). Nicht selten kommt es zu einer Anfallshäufung in der zweiten Zyklushälfte, insbesondere vor der Menstruation (prämenstruell).Tierexperimentell und in klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Sexualsteroide und ihre Metabolite die Erregbarkeit des zentralen Nervensystems (ZNS) beeinflussen: Estrogenen wird eine anfallsfördernde Wirkung zugeschrieben. Progesteron weist eine eher anfallshemmende Wirkung auf. Die antikonvulsive Wirkung des Progesterons scheint in erster Linie auf dem neuroaktiven Metaboliten Allopregnanolon zu beruhen.
Behandlungsversuche mit Progesteron bei katamenialer Epilepsie
In einer offenen Studie mit 25 prämenopausalen Frauen, die trotz bestmöglicher Therapie mit Antiepileptika weiter fokale oder sekundär generalisierende Anfälle – vor allem in der perimenstruellen Periode – erlitten, verminderte die orale Behandlung mit zweimal täglich 200 mg Progesteron an sechs bis 14 Tagen in der perimenstruellen Phase bei 72 Prozent (17 Frauen) die Anfallshäufigkeit um mehr als 50 Prozent. Der Effekt wuchs bei längerdauernder Behandlung. In einer großen placebokontrollierten Studie mit 294 Frauen in einem durchschnittlichen Alter von 32 Jahren zeigte die zyklische Verabreichung von Progesteron in hoher Dosierung über 14 Tage keinen generellen Effekt. Jedoch ergab sich auch hier eine Anfallsreduktion mit Progesteron in der prämenstruellen Phase bei den Frauen, die vor der Monatsblutung eine erhebliche Verstärkung der Epilepsie-Aktivität erlitten.
Synthetische Gestagene nicht effektiv
Die zyklische Anwendung synthetischer Gestagene hat sich in kleinen Studien als nicht effektiv erwiesen. Dies beruht möglicherweise darauf, dass synthetische Gestagene nicht zu neuroaktiven Metaboliten umgewandelt werden, so die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin in einer Stellungnahme. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass beispielsweise hochdosiertes Medroxyprogesteronacetat
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